So 28. Mai 2017
Traumschleife Mittelalterpfad*, Herrstein
Abstand: 8,6 km (↑ 289 HM)
Wanderzeit: 10.00 – 13.00
Wetter: heiß 30°C
Stille: 4/5
Website: http://www.saar-hunsrueck-steig.de
Gruppe: An, Guido
So, gestern sind alle abgereist. Nur wir Belgier sind noch eine Nacht geblieben und verabschieden uns nach dem Frühstück von Petra und Jupp, unseren netten Gastwirten. Es ist noch früh, als unser Navi den Bachweg in Herrstein nicht findet und wir deshalb am Ortseingang vor der Feuerwehrkaserne parken.
Auch für den heutigen Sonntag ist super Wetter angesagt. Wir laufen über die Fischbachbrücke, wo Schwalben am Ufer eifrig Matsch sammeln zwecks Nestbau. Eine Zuwegung führt uns dann zum kleinen Parkplatz Bachweg und zum Portal des Mittelalterpfades. Durch eine kleine Gasse geht’s zum einzigen Stadttor und durch den historischen Ortskern zum Schinderhannesturm.
Die meisten alten Häuser stammen aus dem 17. und 18.Jht, sodass die Bezeichnung mittelalterlich historisch wohl nicht ganz korrekt ist. Aber was soll’s?! Stadtmauer und Schinderhannesturm sind es bestimmt.
Der Mittelalterpfad klettert zuerst auf einer Treppe, dann auf steilem Waldpfad über den Ort hinaus ins freie Feld. Gut 150 HM müssen überwunden werden. Feldwege führen durch blühende Felder (blaue Kornblumen, roter Mohn, weiße Kamille). Überall trillern Lerchen ihr fröhliches Lied. Es tut mir richtig gut, diese Feldvögel aus meiner Jugendzeit hier so zahlreich vorzufinden. Zu Hause sind sie verschwunden. Kurz vor Niederhosenbach, dem angeblichen Geburtsort Hildegards von Bingen, geht es zuerst hoch durch ein Krüppeleichenwäldchen, dann runter zum Hosenbach.
Der Pfad folgt dem Hosenbachtal bis er erneut den Hang hochklettert zur Rabenkanzel, einer steil abfallenden Quarzitfelsformation. Von da geht es felsig weiter auf den Kamm bis zu einer Kreuzung, wo sich der Hunsrücksteig nach rechts verabschiedet. Wir überqueren erneut den Hosenbach und gehen am Waldrand wieder hoch. Herrliche Weitblicke über die Wiesen nach Breitenthal. Wir sehen die sich türmenden Wolken als sicheres Zeichen eines nahenden Hitzegewitters.
An der Kreisstraße zeigt sich ein Rotmilan ganz neugierig, wird aber vor unseren Augen von einer Krähe zum Luftkampf aufgefordert und segelt ab sobald er kann.
Durch offenes Feld geht es zu dem Naturdenkmal Jammereiche, wo eine Rastbank uns zum Picknick einlädt.
Wieder führt ein Waldpfad an Wiesen vorbei (Wüstung Höhschieder Hof), bis wir in offenem Feld eine Aussichtsplattform erreichen. Durch Wiese und Gestrüpp geht es dann zum Aussichtsturm Herrscheid, den wir natürlich besteigen. Mmm, die Aussicht vorhin auf dem Plattform war besser. Auf gewundenen schmalen Pfaden geht es nun immer weiter hinab bis zum Ausgangspunkt. Ein bisschen Vorsicht ist dabei geboten, denn die Ränder sind ein bisschen abgebröckelt.
Einkehren tun wir im Café Zehnscheune, wo wir ein schattiges Plätzchen an der Hauswand ergattern. Persönlich fand ich die hausgeräucherten Forellenfilets vorzüglich und den trockenen Nahe-Wein eine Offenbarung. Die Bedienung ist nett und flink. Die Kuchen sehen verführerisch aus, aber wären des Guten zuviel.
Ein toller Ausklang unseres diesjährigen Wanderurlaubs im Hunsrück. An der Mosel bei Bernkastel machen wir noch eine Rast auf der Moselterrasse von Hotel Weisser Bär. Bei €10.40 für ein Weizen und ein Glas Riesling fühlt man sich ausgenommen. Die lassen sich den Blick aufs Wasser reichlich bezahlen. 35°C ist es hier im Tal. Bei Sankt-Vith in Belgien geraten wir dann in ein Gewitter, wobei die Temperatur auf 21°C zurückfällt.
*Mittelalterpfad = Deutschlands Schönster Wanderweg 2010 (Kategorie Touren); 84 Erlebnispunkte vom Deutschen Wanderinstitut
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Belles photos … ça donne envie de découvrir cette région
Merci, et ça vaut la peine; la région est mal connue par les belges (et les hollandais) qui restent plutôt à la Moselle (qui d’ailleurs n’est pas loin).
Genoten van je foto’s. Niet evident al dat klimmen met die temperaturen!
Slaat dat op de 4 wandelingen Annelies?
By the way, ik ga mijn volgende wandelverslagen in Duitsland in het Nederlands schrijven; er komen toch geen of nauwelijks reacties in het Duits, so why bother?!